Vom EM-Gold zum Weltmeistertitel: Carmen Feistritzer von der DJK Gmünd hat mit der deutschen Ü48-Frauenmannschaft die WM in Spanien gewonnen. Doch eine Erkältungswelle trübt die Freude der neuen Weltmeisterin. Warum der Weg zum Titel trotzdem unvergesslich bleibt.
Bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Spanien gewinnt die deutsche Frauen-Nationalmannschaft der Altersklasse Ü48 den WM-Titel. Mit dabei war als neue Weltmeisterin Carmen Feistritzer. Wie die Zuspielerin der DJK Gmünd die WM-Woche erlebt hat. Im Mai war Carmen Feistritzer, Zuspielerin des Gmünder Regionalliga-Teams, mit der deutschen Ü40/Ü50 in Italien Europameisterin geworden. Nun krönte sich die Mannschaft von Bundestrainer Michael Wernitz an der Costa Blanca zum besten Team der Welt.
Erlebnisreiche WM-Woche für Carmen Feistritzer
„Bis auf die Niederlage in der Vorrunde gegen Polen waren wir souverän“, blickt Carmen Feistritzer auf eine „aufregende Woche“ zurück – mit einem kleinen Wehmutstropfen: „Ich kann es nicht richtig genießen, ich bin wie gut die Hälfte meiner Mannschaft krank geworden.“ Feistritzer ist so angeschlagen, dass sie am Samstag beim Regionalliga-Heimspiel der DJK-Damen gegen Kleinsteinbach wohl nur als moralische Stütze auf der Bank Platz nehmen wird.Zu den Titelkämpfen der IVVA (International Veteran Volleyball Association) hatte der Deutsche Volleyballverband zwei Frauen- und vier Männerteams entsandt. Für die Ü50 hatte sich Feistritzer bei einem Sichtungslehrgang empfohlen. Die neu formierte Mannschaft gewann Anfang des Jahres gleich ein Turnier in Vilnius (Litauen) und fuhr im Mai ins italienische Pescara, wo sie sich die Europameisterschaft der Ü40/Ü50 sicherte. „Wir waren also für die WM in Spanien gut gewappnet. Alle sind erfahrene Spielerinnen und es hat rasch gut funktioniert“, so Feistritzer.“
Dramatisches Halbfinale und packender Finalsieg
Bei der WM gab es andere Altersklassenzusammensetzungen, sodass die Europameisterinnen in der Ü48 bis 55 antraten. Einem klaren Auftakterfolg gegen Kanada (25:14 und 25:11) folgte die einzige Turnierniederlage beim 1:2 gegen Polen. Dieser Gegner lag dem DVV-Team an diesem Tag nicht.
Mit dem sicheren 2:0 (25:16 und 25:17) gegen Tschechien zog Deutschland als Gruppenerster ins Halbfinale ein – und traf erneut auf Polen, das sich im Überkreuzvergleich gegen den Dritten der anderen Vierergruppe durchgesetzt hatte. Auch das Halbfinale gegen Polen wurde im Tiebreak entschieden, zu Gunsten Deutschlands, das im Endspiel wieder auf Kanada traf und mit 25:11 und 25:21 den WM-Titel verdient perfekt machte.
Neben dem Spielfeld: Wetterkapriolen und Erkältungen
Körperlich sei die Woche gut zu überstehen gewesen, erklärt Carmen Feistritzer. Jede Spielerin hatte ihre Einsatzzeiten. Dazwischen habe man andere Spiele besucht, auch die der Beach-WM, und es wurde natürlich gefeiert: „Wenn so viele Menschen zusammenkommen, dann bleiben Erkältungen nicht aus.“ Zumal es bei der Ankunft in Spanien warm war, es dann kühl und regnerisch wurde und auch in der Region Valencia, die vor einem Jahr überflutet worden war, für zwei Tage der Katastrophenalarm ausgelöst wurde. Der Rückflug habe den angeschlagenen deutschen Spielerinnen dann den Rest gegeben.
Neben der WM-Goldmedaille freute sich Feistritzer über den Sieg der DJK Gmünd im Punktspiel gegen Bad Waldsee. Ihr Mann Martin sei in Kontakt mit der Mannschaft gewesen, „ich war mit dem Kopf auf die WM fokussiert.
Ab jetzt gilt ihr Augenmerk wieder dem Gmünder Regionalliga-Team, das sie auf einem guten Weg sieht: „Wir müssen einfach nur nach uns schauen. Wir haben erfahrene Spielerinnen, da mache ich mir keine Sorgen.“
(Quelle: Rems-Zeitung)
